Wer kennt nicht ihre Briefe?
Seit einem halben Jahr ließ Chassidah es täglich jeden wissen:
Die Erzieher im Heim, die Lehrer in der Schule, das Jugendamt, ihren Ergänzungspfleger sowie Anwälte und verschiedene Richter: Ich will nach Hause! Ich gehöre hier nicht hin!
Aber keiner schien sie zu hören. Nach der Anhörung im Februar vor dem Oberlandesgericht in München, schrieb sie folgendes an den Richter:
Hier der Brief abgetippt:
Sehr geehrter Herr Prexl
Erinnern Sie sich noch, als Sie mich bei der Anhörung oftmals gebeten haben, dass ich Ihnen verspreche, dass ich nicht abhaue, bevor Sie etwas beschlossen haben?
In der Bibel in Matthäus 5,37 hat der Sohn Gottes gesagt: “deine Rede sei Ja, ja und Nein, nein! Alles andere ist vom Bösen” und meine Eltern haben mir beigebracht, dass man sein Wort halten muss, auch wenn es schwierig ist.
Für mich ist es auch nicht einfach immer weiter zu warten aber ich haben Ihnen versprochen nicht aus dem Heim abzuhauen und ich will es einhalten. Ich habe nur eine Frage an Sie:
was habe ich getan, dass das Jugendamt mir immer wieder Dinge verspricht, die sie nicht einhalten?
Ich habe zum Beispiel 5 Monate lang gefragt, ob meine große Schwester mich besuchen darf, aber niemals hörte man mir zu.
Nur ein einziges Mal, als meine Schwester wieder nach Amerika zurückgeflogen ist.
Da durfte sie einmal kommen und das Jugendamt hatte mir danach erlaubt, dass meine Schwester mich einmal in der Woche anrufen darf. Da hatte ich mich sehr gefreut.
Dann, ein paar Wochen später hat sie plötzlich nicht mehr angerufen und ich wusste garnicht warum. Ich konnte es mir garnicht erklären und keiner hat mir was darüber gesagt.
Vor kurzem hatte ich durch Zufall erfahren, dass ihr Anruf im Heim einfach nicht an mich weitergeleitet worden ist, weil das Jugendamt gesagt hat, dass sie plötzlich nur noch einmal im Monat anrufen darf. Das Jugendamt hält nicht sein Wort!
Warum hatte mir denn das Jugendamt nichts
darüber gesagt?
Mein Papa hat sein Wort immer gehalten.
Bitte lassen Sie mich zu meiner Familie zurück. Dort ist alles viel schöner.
Ich will unbedingt nach Hause!
freundliche Grüße,
Chassidah Markeli
Jugendamt und Familiengericht ziehen ihre eigenen Vorstellungen durch. Das Recht wird gebogen nach Ihrer Sichtweise.
In der Schweiz hatten wir früher ähnliche Misstände. Heute muss sich der Schweizer Staat entschuldigen und Entschädigungen zahlen.
Ich bin übrigens auch ein Opfer behördlicher Willkür und wurde gegen meinen Willen und dem Willen meiner Mutter getrennt. Es gab keine objektiven Gründe dafür.
Ich bin zweimal abgehauen. Einmal wurde ich regelrecht „zurückgeprügelt“. Von dem Erzieher an den Haaren nachgeschleift und mit den Füssen mehrere Male getreten.
Ich wurde in den Saustall mit den Säuen eingesperrt.
Die Kinder folterten andere Kinder und mich.
Ein Beispiel von vielen gebe ich hier: Einer wurde an den Füssen an einem Seil hochgezogen und ein anderer Pinkelte in seine Nase. Natürlich war gerade kein Erzieher da…
Ein Nachtrag zu meinem letzten Kommentar: Ich leide noch heute, selbst mit „Aufarbeitung“ massiv unter diesem erlebten Trauma!
Und ich dachte immer ich wäre die einzige mit diesem Schicksal…
Es tut so weh zu sehen durch welches Leid ihr und eure Kinder durch müssen. Es bricht mir das Herz wenn ich mich in diese Lage versetze. Fühle mich wie damals als ich mit 8 Jahren von zu Hause fortgerissen wurde weil wir gläubig waren und unseren Glauben lebten.
Ich bin heute 25 und leide immer noch unter den Folgen von damals. Dabei wollte ich nur gehört werden bis heute hat mir niemand zugehört bis ich euch kennengelernt habe obwohl ihr selber durch großes Leid geht habt ihr immer ein offenes Ohr für mich. DANKE
Im Laufe der Jahre nach dem ich von zu Hause weg musste hab ich meinen Glauben verloren, rebellierte, trank Alkohol und rauchte. Mein Leben war ein Scherbenhaufen. 2013 hörte ich von euren Kindern und betete zum ersten mal wieder. Seit hab ich keinen Alkohol mehr getrunken.
Danach lernte ich euch kennen und war total fasziniert von eurem Leben. Ich freute mich wie schnell ich aufgenommen wurde und das ihr mich auch mit meinen vielen Ohrringen lieb habt. Vielen Christen sind Äußerlichkeiten so wichtig das sie dabei das Herz des Menschen übersehen. Danke das ihr mein Herz gesehen habt.
Leider lies sich aber dieses Herz danach auch beeinflussen von den ganzen Negativbildern in den Medien und ich bekam Angst, ein sehr mächtiges Gefühl.
Trotzdem wollte ich wieder zu euch um mit euch über die Bilder die ich gesehen habe offen zu sprechen. Danke für eure Offenheit und euer Verständnis. Als ich das zweite mal da war erlebte ich ein wunderschönes Wochenende. Mit guten Gesprächen, Tanz, den niedlichen Ziegen, leckerem Essen und auch viel Lachen. Dabei dachte ich schon ich hätte mein Lachen verloren.
Mein Wunsch ist es euch zu helfen doch mir fehlt gerade die Kraft. Ich kann der Öffentlichkeit nur sagen:
Es ist so grausam von zu Hause weg gerissen zu werden bzw. das ist Misshandlung. Eine Misshandlung die ein das ganze Leben beeinflusst dadurch wird Vertrauen zerstört und dadurch wird der eigene Wille gebrochen. Im Erwachsenenalter verfällt man in Depressionen die bis hin zu Selbstverletzungen führen können
Ein Kind braucht Halt bei mir war es auch der Glaube den hat man mir weggenommen (inkl. Bibel…) JEDER Mensch braucht Halt besonders ein Kind um gesund heranwachsen zu können
Kontaktverbot zu Bezugspersonen ist die größte Quälerei die man einem Kind antun kann
Ich bin kein Kind von den 12 Stämmen habe aber als Kind genau das gleiche wie die Kinder der 12 Stämme miterleben müssen bin daher eher eine neutrale Person.
Was die Gemeinschaft angeht rate ich der Öffentlichkeit sich nicht beeinflussen zu lassen da ich selber gesehen habe wie einiges manipuliert wurde z.B. der Gang im RTL Film. Redet selber offen mit den Menschen der Gemeinschaft sie hören zu egal wie „blöd“ die Fragen auch sind.
Ich persönlich freue mich schon wenn ich wieder kommen darf
Das Jugendamt produziert Tragödien, so wie man in Pflegeheimen krank und kaputt gepflegt wird… Immer nur eine Frage des Geldes – und wenn es die eigene Beamten-Halbzeitstelle ist.
….leider wendet das Jugendamt immer seelische Gewalt an, wenn es darum geht, das eigene Dasein zu rechtfertigen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie auf der weltlichen Ebene gewinnen können. Meinen Sohn habe ich ähnlich verloren und bin vor Gericht kläglich gescheidert. Dort sprach man von erst von sexuellem Missbrauch. Damit kam man nicht durch. Daraus wurde dann Misshandlung Schutzbefohlener. Kommentar meines Anwalts: Das macht man immer mit Leuten, die man „tod“ machen möchte. Dahinter stehen rein finanzielle Interessen. Ich bin nicht in dem Maße wie Sie gläubig, doch wünsche ich, dass Ihnen der Vater auf diesem weltlichen Weg beisteht. Karina